Kuratorische Arbeit zu leisten, bedeutet oft viele Aufgaben auf einmal zu übernehmen. Die ganze Organisation in die Hand nehmen, sich bestens in der Kunst- und Kulturszene auskennen und immer am Puls der Zeit sein sind nur einige wichtige Bestandteile der Arbeit von Laura Lang. Sie ist Vermittlerin zwischen Künstlern, Museen, Räumlichkeiten und der Öffentlichkeit und immer mit voller Leidenschaft bei der Sache. Bei ihr vereinen sich all diese Talente. Sie ist freie Kuratorin und Kulturmanagerin aus München und hat schon einige aufsehenerregende Projekte in der Stadt umgesetzt. Laura hat Theater- und Medienwissenschaft, sowie Kunstgeschichte studiert und schon in einigen Galerien in Berlin und München, im Haus der Kunst und in der Lothringer13_Halle gearbeitet.

»WIR HABEN EINE SUPER KULTUR- UND KUNSTSZENE. ES GIBT TOLLE MUSEEN UND GANZ VIEL ETABLIERTE KUNST UND KULTUR!«

Ihr aktuellstes Projekt ist die Zwischennutzung "Z Common Ground" in Laim, das sie mit Loomit und Daniel Man ins Leben gerufen hat. Wir sprechen mit ihr über Zwischennutzungen in München und warum man dieses Thema auch von einer kritischen Seite betrachten sollte. Laura wünscht sich, dass sich Frauen in der Kunst- und Kulturszene gegenseitig mehr unterstützen und gemeinsam Projekte ins Leben rufen. Auch hofft sie, dass München erkennt, wie wichtig es ist, Kunst und Kultur zu unterstützen, damit nicht alle kreativen Köpfe nach Berlin ziehen.

DAS Z COMMON GROUND

Das "Z Common Ground" ist ein Ort zum Experimentieren, das die Kunst- und Kulturszene Münchens aufmischt. Auf 4000 qm Fläche können sich mehr als 80 Künstler und Künstlerinnen verwirklichen. Außerdem sind Graffiti- und Street-Art Szene, Performancekünstler/innen, Theaterensembles und Kollektive vertreten, die in dem großen Gebäude viel Raum finden, ihre Arbeiten zu realisieren. Das ganze Projekt ist eine Zwischennutzung, da der alte Gewerbehofe in der Zschokkestraße bald einem Neubau weichen muss. So war von Anfang allen Beteiligten bewusst, dass es eine zeitliche Begrenzung gibt. Für Laura war es besonders wichtig, etwas zu schaffen, was trotz der temporären Bedingungen Bestand hat und der Öffentlichkeit im Gedächtnis bleibt.

Das hat sie auf jeden Fall geschafft! Jeder Raum, den wir betreten, vermittelt uns ein anderes Gefühl. Man spürt, dass sich jeder Künstler/in ohne Einschränkungen frei entfalten kann. So steht man zum Beispiel mitten in einem Bühnenbild der Münchner Kammerspielen und wird so selbst Teil der Inszenierung. Andere Räume werden in eine große Kunstinstallation verwandelt. Im dritten Stock lassen sich noch die wilden Partys einer Kunstakademie-Klasse erahnen. Laura führt uns zu einem großer Skatepark im Keller, bis hoch aufs Dach, wo wir eine grandiose Aussicht über ganz München haben. Das wichtigste Accessoire, das Laura im Z Common Ground immer bei sich trägt, ist ein riesiger Schlüsselbund, der ihr Zugang zu jedem Raum des weitläufigen Gebäudes verschafft.